Mein Weg vom Leistungssport zum Trading: Die Gründungsgeschichte

5. Dezember 2022 (Vor 2 Jahren)

Dass ich irgendwann mal in Vollzeit Aktien traden würde, hätte ich mir selbst niemals vorstellen können. Aktien oder allgemeiner Trading spielte für mich lange absolut keine Rolle. Ich war viel mehr damit beschäftigt, von einer sportlichen Herausforderung zur nächsten zu eilen.

So war es auch nur logisch, dass ich nach meinem Abitur ein Studium der Sportwissenschaft an der Sporthochschule Köln angefangen hatte. Denn das war das, was ich konnte und was ich mein bisheriges ganzes Leben gemacht habe: Sport – und das viel. Das war im Frühjahr 2012.

Im selben Jahr habe ich während einer Vorlesung von einem Kommilitonen zufällig vom Aktien-Trading und seinen riesigen Möglichkeiten erfahren. Dass man Aktien kaufen konnte, wusste ich natürlich. Doch für mich waren Aktien bisher etwas nur für Wohlhabende, wozu ich mich definitiv nicht zugezählt habe. Aber, dass man durch den kurzfristigen Handel mit Aktien oder anderen Finanzprodukten es zu Reichtum schaffen konnte, war mir bis dato neu.

Ich fing noch in der Vorlesung an zu überlegen, welche Aktien ich jetzt mit meinem neuen Wissen kaufen könnte. Welche das war, was das mit einer Jogginghose zu tun hat und wie erfolgreich dieser erste Aktienkauf war, habe ich in einem anderen Blog-Artikel ausführlich beschrieben. Viel wichtiger war aber dieses Feuer, das durch diese spontane Begegnung in mir entfacht wurde. Mithilfe des Tradings könnte ich finanziell unabhängig sein. Ich könnte von überall Geld verdienen, ganz egal, ob ich gerade am Meer, in den Bergen oder einfach zu Hause bin. Außerdem könnte ich so meine Familie unterstützen. So könnte ich weiterhin den Sachen nachgehen, die mich erfüllen, ohne auf einen "richtigen" Job angewiesen sein zu müssen.  Und – ganz wichtig – ich wäre mein eigener Chef. Für mich war nach diesen Erkenntnissen schnell klar, was fortan mein Ziel war: Ich wollte Trader werden!

Der Weg zum Trader

Da stand ich jetzt also. Ich wusste ziemlich genau, was ich wollte. Fehlte also nur noch der konkrete Plan, wie ich mein Ziel erreiche. Und so fing das ganze Schlamassel eigentlich an. Denn schnell stellte ich fest, dass es so richtig hochwertige Informationen oder komplette Ausbildungen eigentlich nur in den USA gibt. Gleichwertiges aus Deutschland oder auf Deutsch? Nahezu komplette Fehlanzeige! Deutschland war damals ein absolutes Trading-Entwicklungsland und ist nicht zu vergleichen mit dem heutigen Angebot. Und zum absoluten Überfluss war das Wissen und die Trading-Ausbildungen aus den USA auch noch sehr chaotisch aufgebaut: Das Wissen war schlecht strukturiert und die Kurse waren nicht logisch aufgebaut. Du musst dir das so vorstellen, als ob die Ersteller der Kurse ein 90-minütiges Video an erster Stelle eines Kurses einbinden, weil an den Stellen 17:12, 28:02 und 47:11 etwas über die Grundlagen im Trading gesprochen wird. Die expliziten Stellen standen aber natürlich nicht dabei. Aber offensichtlich haben die Amerikaner eine andere Vorstellung, von einem strukturierten und didaktisch aufbereiteten Kurs. Denn alle Kurse, die ich mit der Zeit kaufte, waren das pure Chaos.

Es blieb mir also nichts anderes über, als mich an die Arbeit zu machen und zu versuchen, mir aus diesen schier unglaublichen vielen Stücken von Wissen und Informationen ein sinnvolles Gesamtbild zusammenzusetzen. Und genau das tat ich.

Ich erinnere mich gut an diese Zeit, in der ich extrem viel Zeit und Aufwand ins Traden lernen steckte. In zahlreichen schlaflosen Nächten paukte ich die Grundlagen der Charttechnik, wälzte die großen Buchklassiker des Tradings und ackerte mich durch die Trading-Lehrvideos aus den USA, die ich mir von meinem hart ersparten Geld kaufte. Und nebenbei hatte ich ja auch noch mein Studium, das eigentlich noch mal genau den gleichen Aufwand forderte.

Durch die schlechten Materialien, mit denen ich lernte, blieben viele meiner Fragen unbeantwortet. Mit Glück fand ich in anderen Büchern oder im Internet Antworten auf meine Fragen. Doch nicht immer hatte ich Glück und die unbeantwortete Frage trieb ihr Unwesen bei mir im Kopf. Es machte mich wahnsinnig, keine einfache Möglichkeit zu haben, jemanden diese zu stellen. Vor allem, weil ich mir sicher war, dass er erfahrener Trader diese in wenigen Sekunden beantworten und mir so einen Schritt weiterhelfen könnte. Zusammengefasst war ich noch ganz am Anfang meiner Trading-Reise und hatte gleichzeitig so viele Fragen und Unsicherheiten, dass ich nicht wusste, wo ich weitermachen sollte. Mir gings damals wie so vielen Anfängern, die nicht wissen, wo und, wie sie anfangen sollen.

Mein erster gewonnener Trade – und der erste Rückschlag 

Ich übertreibe nicht, wenn ich sage, dass es mich mentale Stärke gekostet hat, am Ball zu bleiben. Ich habe manchmal den Wald vor lauter Bäume nicht gesehen. Es gab so viele verschiedene Ansätze, Systeme und Strategien. Und gleichzeitig gab es damals bereits so viele verschiedene Finanzprodukte, bei dem man sich für eins erst mal entscheiden musste, was man überhaupt traden soll. Früher – und heute zum Teil immer noch – war die Aussage weitverbreitet, dass man Forex traden sollte, wenn man wenig Kapital zur Verfügung hätte. Und dies traf eins zu eins auf mich zu. Anders als andere Studenten und viele meiner Kommilitonen hatte ich nicht besonders viel Geld zu der Zeit als Student. Ich hatte einen Nebenjob, der mir mein Leben und ein paar Trips in die Berge zum Wandern und Klettern ermöglichte, aber das war's.

Und so fing ich an, Forex zu traden. Da ich zu diesem Zeitpunkt bereits etliche Stunden ins Trading investiert habe, erzielte ich schnell die ersten Gewinne. Meine erster gewonnener Trade. Ich weiß noch sehr genau, wie gut sich das angefühlt hat. Ich saß an meinem Schreibtisch und hab von zu Hause Geld verdient, indem ich "einfach" vor dem PC sitze und ein paar Knöpfe drücke. Ich wollte mehr und wurde gierig. Die Quittung dafür bekam ich schnell. Im Nachhinein würde ich dies als klassisches Anfängerglück bezeichnen. In diesem Übermut dachte ich, dass sich der Erfolg jetzt ganz automatisch einstellen würde. Aber so war es (natürlich) nicht. Ich verlor Trade nach Trade. Mein erster richtiger Draw Down und ich wusste nicht so richtig, wie ich da wieder rauskommen sollte.

Konstant erfolgreiches Trading – aber ich musste trotzdem etwas ändern

Mein erster Draw Down hielt sich über mehrere Tage. Ich fing quasi wieder komplett von vorn an, änderte nahezu alles, was ich bis zu diesem Zeitpunkt gemacht habe. Ich wollte mit aller Macht zurück in die Erfolgsspur. Irgendwann schloss ich einen Tag wieder im Positiven ab. Obwohl mir das Grund zur Freude hätte geben können, hat mir dies vor Augen geführt, dass ich noch nicht so weit bin, wie ich dachte. Sowohl vom Wissen als auch von der Kompetenz und erst recht nicht von der Mentalität. Die Konsequenz: ich arbeitete noch härter am Trading – na klar!

Zu der Zeit war ich Teil einer Trading-Community. Einer dieser Mitglieder teilte immer wieder seine Trades dort. Irgendwann schrieb ich ihn einfach mal an, um mehr über ihn und sein Trading zu erfahren. In der Folgezeit schrieben wir immer öfter, fast täglich sogar. Weil ihm das Beantworten meiner zahlreichen Fragen offensichtlich irgendwann zu lästig wurde, fragte er mich, ob er mir die Antworten auch via Video-Call beantworten könnte. Mit der Zeit gab er mir viel Einblick in seine Trading-Prinzipien. Erst viel später fand ich heraus, wie erfolgreich er wirklich mit dem Trading war.

Meine Ergebnisse verbesserten sich im Anschluss spürbar und ich habe das erste Mal so etwas wie eine konstant erfolgreiche Trading-Phase gehabt. Doch je mehr ich mich mit Forex beschäftigte, desto mehr nervten mich die Nachteile: Im Forex ist man einerseits stark auf Muster angewiesen, die aber nicht täglich kommen. Und andererseits ist auf dem Forex-Markt deutlich weniger Kapital vorhanden als zum Beispiel auf dem Aktienmarkt. Bedeutet also, dass im Forex deutlich weniger Geld von A nach B verschoben wird. Außerdem gibt es – je nach Setup – nur ein paar gute Chancen in der Woche. Aber ich wollte täglich Chancen haben und nicht nur ein paar Mal in der Woche.

Ich fing an, mich zu fragen, wie mein Mentor aus den USA mit den Limitationen auf dem Forex-Markt umgeht. Mit ein bisschen Abstand wurde mir schlagartig klar, was mein Mentor aus den USA anders macht: Er handelt Aktien – und nicht Forex. Das war für mich die ausschlaggebende Erkenntnis.

Der Wechsel ins Trading mit Aktien

Mit meinem Wechsel ins Trading mit Aktien fing ich zwar nicht ganz bei null an, aber schon fast. Zwischen Forex- und Aktien-Trading unterscheiden in gewissen Punkten schon Welten. Zwar unterscheiden sich die grundlegenden Trading-Prinzipien nicht so sehr, doch im Detail liegen da schon Welten zwischen. Schlussendlich durchlebte ich beim Aktien-Trading auch wieder die gleichen Höhen und Tiefen und arbeitete mich durch unzählige Quellen, Bücher und Videos durch. Nur jetzt mit dem großen Vorteil, dass der Aktienmarkt täglich unzählige Chancen bietet und riesige Bewegungen bietet, von denen ich ab jetzt profitieren kann.

Für viele ist und war das Trading mit Aktien ein rotes Tuch aufgrund vieler Vorurteile, die sich bis heute halten. Viele sagen, dass der reine Handel mit Aktien viel zu teuer ist (Gebühren und Kommissionen) oder dass man extrem viel Kapital dafür braucht. Tatsächlich ist das so, aber auch nur, wenn man sein "Trading-Konstrukt" falsch aufstellt. Denn im Wesentlichen kommt es bei den laufenden Kosten fürs Trading auf zwei Sachen an:

  • Das Finanzprodukt. Was handelt man? Aktien, Futures, Forex, Kryptos, etc.?
  • Und mit welchem Broker handelt man das Produkt? Wie sind die Konditionen? Was kostet das Depot? Was kostet eine Transaktion? Gewährt der Broker einen Hebel und falls ja, wie hoch ist dieser?

Zusammengefasst ist es so, dass die Vorurteile über den Aktienhandel vollkommen zutreffen, wenn man deutsche Aktien mit einem deutschen Broker handeln will. Dort kosten die einzelnen Transaktionen zum Teil mehrere Euro, was das Day Trading absolut unrentabel macht.

Handelt man stattdessen aber US-Aktien mit einem US-Broker, ändert das auf einen Schlag alles! Bei einem US-Broker kosten Transaktionen nur noch wenige Cent und der US-Markt ist der mit Abstand größte Markt und somit der mit der höchsten Liquidität. Als ich das für mich herausgefunden habe, wusste ich, dass ich fortan nicht mehr weitersuchen musste. US-Aktien bieten das optimale Gesamtpaket, mit dem ich langfristig erfolgreich werden kann. Ich konnte mich also vollends auf Aktien konzentrieren.

Der Start von WirmachenTrader

Nachdem ich über die nächsten zwei bis drei Jahre mein Trading mit Aktien perfektioniert hatte, erreichte ich einen weiteren wichtigen Meilenstein: Ich war (wieder) konstant profitabel. Doch es hat viel länger gedauert, als ich gedacht hätte. Es fühlte sich so an, als hätte ich viel Zeit verloren. Zeit, die mit besseren Lernmethoden und einer fundierten Ausbildung hätte deutlich verkürzen können.

Schon bevor ich an diesem Meilenstein angekommen war, teilte ich meine Erfahrungen und Lernfortschritte in einem Blog und auf YouTube mit anderen. Der Zweck war anfänglich recht simpel: Es war meine persönliche Reflexion der Sachen, die ich selbst lernte. Unterstützt wurde dies mit der wissenschaftlichen Erkenntnis, dass man Gelerntes viel besser verinnerlicht, wenn man es anderen beibringt. Also habe ich genau das gemacht. Ich lernte fleißig weiter neue Sachen übers Trading, schrieb darüber Blog-Artikel und machte Videos bei YouTube. Und gleichzeitig halfen diese Inhalte weiteren Leuten mit dem gleichen Ziel. Eine Win-win-Situation für alle.

Die Resonanz auf diese Inhalte war direkt von Anfang sehr positiv. Und mit der Zeit, wurden auch die Kommentare und privaten Nachrichten mehr, die mich fragten, ob ich nicht auch einen Trading-Kurs anbieten würde. Anfänglich hielt ich selbst nicht so viel von der Idee. Denn ich war noch mitten im Studium und war so schon zeitlich am Limit. Nach einigen Wochen habe ich mich schlussendlich doch dazu entschieden. Die Leute attestierten mir weiterhin, dass sie meine Art zu erklären und zu vermitteln, mögen. Ich könnte es wohl gut, komplexe Sachverhalte, so zu erklären, dass man sie versteht, was natürlich speziell im Trading eine wertvolle Eigenschaft ist.

Genau das war der Startschuss für WirmachenTrader. Das Wissen, das ich für mich in mühevoller Kleinstarbeit aufbereitet hatte, wollte ich anderen jetzt in Form eines Online-Kurses zugänglich machen, damit sie nicht den gleichen langen Weg zum profitablen Trader gehen müssen. Ich war mir sicher, dass es mit meinem Ansatz und meinen Erfahrungen, die ich selbst während des Lernprozesses gemacht habe, einen Kurs schaffen kann, mit dem es deutlich schneller gehen wird. Schlussendlich habe ich all die typischen Anfängerfragen und Anfängerfehler auch gemacht und wusste so, wie man diese entweder schnell beantwortet oder umgeht. Ich wollte damit die Trading-Ausbildung aufbauen, die ich mir gewünscht hätte.

Ich machte mich also an die Arbeit. Ich begann Lerninhalte für den Online-Kurs aufzubereiten und startete eine Homepage aufzubauen. Nach einigen Monaten Arbeit stand so langsam das Grundgerüst. Ich schrieb fleißig weiter an Inhalten für meinen Blog, lud wöchentlich Videos bei YouTube hoch und vergrößerte so konstant meine Abonnentenzahlen. Und das, wohl bemerkt, immer noch während meines Masterstudiums.

Mein Masterabschluss und Implementierung der Forschungsergebnisse

Im Jahr 2019 erwarb ich dann final meinen Master in Exercise Science and Coaching an der Deutschen Sporthochschule Köln. Ein Forschungsschwerpunkt des Masters lag auf der Leistungspsychologie, was gleichzeitig bis heute mein unfairer Vorteil im Markt ist. Generell haben mich die psychologischen Aspekte des gesamten Studiums sehr interessiert. Sowohl im Leistungssport als auch im Trading entscheidet am Ende die mentale Stärke, also der psychologische Aspekt, über Gewinn und Verlust. Und auch sonst weisen Leistungssport und Trading große Gemeinsamkeiten auf. Bei beiden Disziplinen wird harte Arbeit irgendwann belohnt. Bei beiden entscheiden oft nur Nuancen. Und bei beiden ist es nahezu unmöglich, über Nacht erfolgreich und gut zu werden. Wahrscheinlich sind diese Gemeinsamkeiten auch der Grund, warum mich das Trading von Anfang an so fasziniert hat.

Die Bezeichnung des Masters (Exercise Science and Coaching) kommt nicht von ungefähr. Denn im Studium habe ich explizit die Kompetenz des Coachings erlernt. Bedeute also, dass ich ausführlich darin geschult wurde, anderen Menschen Wissen, Fertigkeiten und das richtige Mindset zu vermitteln, damit sie ihre Ziele erreichen. Davon profitieren die Mitglieder von WirmachenTrader noch heute. Außerdem habe ich die Masterarbeit benutzt, um in einer Studie mit Tradern aus der ganzen Welt die Wirksamkeit des E-Learnings auf die Emotionale Intelligenz zu beweisen. Die Emotionale Intelligenz spielt für den Erfolg im Trading eine entscheidende Rolle. Die Studie zeigte auch, welche Methoden zur Vermittlung von Kompetenzen übers Internet besonders wirksam sind. Diese Erkenntnisse flossen wiederum direkt in unsere E-Learning-Plattform ein, sodass wir von dieser behaupten können, dass sie auf wissenschaftlich fundiertem Fundament aufgebaut ist.

Die Zukunft von WirmachenTrader

Wir von WirmachenTrader wissen, dass es im Leistungssport und im Trading am Ende immer nur auf das Ergebnis ankommt. Im Sport geht es um das, was auf der Anzeigetafel steht und im Trading um ein Plus oder Minus beim Broker. Genau daran wollen wir uns auch weiterhin messen lassen. Unser Ziel ist es, dass unsere Mitglieder am Ende ihrer persönlichen Trading-Reise eine große, grüne Zahl bei ihrem Broker sehen. Um dieses Ziel zu erreichen, investieren wir viel Zeit, Fleiß und Mühe, um unseren Mitgliedern die bestmögliche Unterstützung zu geben.

Wir bieten unseren Mitgliedern eine Vielzahl an Tools und Ressourcen, um ihnen dabei zu helfen, erfolgreich zu traden. Dazu gehören Schulungen, Webinare, Mentoring-Programme und eine aktive Community, in der sich die Mitglieder untereinander austauschen und unterstützen können. Wir arbeiten ständig daran, unser Angebot zu verbessern und auf die Bedürfnisse und Wünsche unserer Mitglieder einzugehen, sodass sie sich auf das Wesentliche konzentrieren können: Trading.

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