Wenn du dich tiefer gehend mit dieser Frage beschäftigt hast, kommst du an gewissen Dingen einfach nicht vorbei. Es ist eine absolute Voraussetzung, dass du an diesem Ziel arbeiten willst. Daher muss das Thema „Arbeitsmoral“ ganz oben stehen. Ohne diese Eigenschaft wirst du es nicht schaffen. Da helfen dir auch die folgenden acht Schritte sonst nicht weiter. Denn Trading ist ein riesiges, mehrdimensionales Puzzle, welches Jahre dauern wird, bis du wirklich richtig gut bist. Wenn du die folgenden acht Schritte als einzelne Schritte eines Prozesses betrachtest, wirst du den größten Mehrwert hieraus erfahren können.
Stufe 1: Geld verlieren
In der ersten Stufe des Prozesses wirst du Geld verlieren. Dies ist ganz normal. Jeder erfolgreiche Trader hat am Anfang verloren. Manche sogar alles. Dies kann u. a. der Grund sein, weshalb diese Individuen ihr Verhalten grundlegend verändern. Sie assoziieren den erlebten Schmerz mit schlechtem Verhalten. Folglich werden sie den begangenen Trading-Fehler ein zweites Mal vermeiden. Da es aber weitaus mehr als nur einen tendenziellen Fehler im Trading gibt, ist dies ein langer Prozess. Daher ist es umso wichtiger, nicht direkt an dieser Stufe aufzugeben. An diesem Punkt zeigt sich das erste Mal, ob du es wirklich willst und ernst meinst mit dem Trading.
Stufe 2: Verliere weniger Geld
Eines Tages kommt der Zeitpunkt, an dem du weniger verlieren wirst. Deine größten Verlierer werden kleiner. Du hast noch miserable Tage, kannst diese aber deutlich kleiner halten, als noch paar Monate zuvor. Die Anzahl der Verlierer-Tage wird ebenfalls geringer. Dennoch verlierst du immer noch. Du siehst den Fortschritt, siehst den Prozess, denn nur um diesen geht es im Trading!
Stufe 3: Dein erster ausgeglichener Monat
Es ist so weit! Du hattest deinen bislang besten Monat. Was? Immer noch nicht grün? Nein, aber breakeven (deutsch: Gewinnschwelle, Profit und Verlust sind genau gleich groß). Gute Trader haben die Eigenschaft, den Prozess zu sehen und nur hieran zu arbeiten. Wenn du also von viel Verlust zu weniger Verlust und final zu ± 0 kommst, dann ist dies ein großer Erfolg, mit dem du dich motivieren solltest.
Achtung: Dabei ist nicht ein Monat gemeint, bei dem du durch Zufall und Glück breakeven warst, sondern einen Monat, indem du wirklich hart an deinem Trading gearbeitet und damit Fortschritte gemacht hast.
Trading-Grundlagen in 7 Tagen
Stufe 4: Dein erster Gewinnmonat
Du analysierst, wie du es geschafft hast, den Monat ± 0 zu gestalten. Dir wird wahrscheinlich auffallen, dass du schon einiges hervorragend gemacht hast, aber in anderen Bereichen noch viel Potenzial hast. Das ist optimal! Stell dir vor, wir hätten kein Potenzial mehr und das Maximum wäre breakeven. Das wäre ernüchternd.
Es ist also Potenzial vorhanden und genau hier ist unser nächstes Monatsziel. Dir ist beispielsweise aufgefallen, dass du besonders gut warst, wenn du ausreichend Zeit für deine Analysen gefunden hast. Also zusammengefasst: Wenn du die erforderliche Arbeit gemacht hast, hat sich das in deinen Trading-Leistungen widergespiegelt. Dies sollte Motivation und Ansporn zugleich sein.
Falls du es bisher noch nicht etabliert hast, sollte das Journaling spätestens in dieser Stufe fester Bestandteil deines Trading-Alltags werden. Innerhalb unserer Ausbildung zeigen wir unseren Studierenden einen detaillierten und ausgefeilten Prozess. Um den Start des Journalings so einfach wie möglich zu halten, bietet es sich an, die folgenden drei Prozessziele auf einer Skala von 0 bis 10 zu bewerten.
- Wie gut war dein Einstieg in den Trade?
- Wie gut war dein Ausstieg aus dem Trade?
- Wie gut war deine Gewinnmitnahme? / Wie gut war dein Stop Loss platziert?
Dabei spielt es absolut keine Rolle, wie der Trade als solcher lief. Also bewerte nicht, ob der Trade monetär erfolgreich war. Fokussiere dich auf den Prozess und die dazugehörigen Prozessziele.
Stufe 5: Konstant profitabel
Du bist konstant profitabel (auf Monatsbasis). Du hast die nächsten zwei Monate in Folge gewonnen. Dein Konto ist stetig gewachsen. Dennoch siehst du weiterhin die Probleme und Hürden, die für dich persönlich den Unterschied ausmachen können. Arbeite an diesen, um besser zu werden! Auch hier können wir noch besser werden und uns Wochenziele als Intervall setzen. Ziel könnte es sein, mindestens 3–4 Wochen innerhalb eines Monats zu gewinnen.
Stufe 6: Baue deine Nische aus
Du verstehst deine Nische immer besser. Du hast das Setup optimiert, verschiedene Regeln wann es nicht funktioniert, wann du nicht mental funktionierst und so weiter.
Was nun? Finde mehr Trades, die dieser Nische entsprechen. Handelst du etwa Aktien, bieten sich Stock Screener an, mit denen du deine Parameter programmieren und suchen könntest, um mehr Möglichkeiten innerhalb deiner Nische zu finden. Allgemein empfehlen wir die Nutzung von Software als Unterstützung für den diskretionären Handel. Ferner bietet sich die Möglichkeit, die getesteten Parameter später zu 100 % so im Live Trading zu handeln. Du willst also notwendige Schritte unternehmen, die dich befähigen mehr Trades innerhalb deiner Nische zu nehmen.
Trading-Grundlagen in 7 Tagen
Stufe 7: Erweitere deinen Trading-Plan
Du meisterst jetzt ein Setup ausgezeichnet. Jetzt geht es weiter mit dem nächsten Setup. Also all die ganze Arbeit erneut? Ja, das ist die Realität. Ziel ist es somit, deinen persönlichen Trading-Plan zu erweitern. Dies können weitere Handelsinstrumente, Zeitebenen oder Strategien sein.
Stufe 8: Go Big!
Riskiere mehr in deinen allerbesten Trades. Alle paar Wochen hast du deine perfekten Trades, doch was macht diese Trades so perfekt? Sind es Nachrichten, die gleichzeitig kursieren? Weitere Chartmuster, welche mit deinem gleichzeitig auftreten? Was immer es ist, finde es heraus! Kategorisiere all deine Trades, sodass du diese A+ Trade schnell finden kannst. Schau dir die Charts dieser Setups an und versuche, alle Variablen dieser Trades zu erfassen. Wenn wir über Wochen richtig ins Detail gehen, finden wir Variablen, die wir sonst nie erkannt hätten. Natürlich tauchen diese A+ Trades dann kaum auf, aber wenn sie auftreten, können wir mehr als üblich riskieren. Folge dabei aber den Maßstäben eines vernünftigen Risikomanagements. Du solltest nicht direkt dein ganzes Haus verwetten!
Der Weg zum erfolgreichen Trader umfasst mindestens acht Stufen, die jeder so oder so ähnlich durchlaufen muss
Fazit
Das Ziel eines jeden Traders ist es, profitabel zu sein. Doch dieses Ziel ist sehr schwammig: Wir sind profitabel, wenn wir leicht grün sind. Haben wir aber alle Schritte unternommen, um der beste Trader zu werden, der wir theoretisch sein könnten? Sehr wahrscheinlich nicht! Also, Ärmel hoch und auf geht’s.