Was ist der ATR?
ATR steht für Average True Range (deutsch: durchschnittliche wahre Handelsspanne) und zeigt an, wie viel sich der Kurs einer Aktie in einem bestimmtem Zeitraum bewegt hat. Der ATR trifft somit eine Aussage, wie volatil die betrachtete Aktie ist.
Im Gegensatz zum ähnlichen ADR Indikator inkludiert der ATR Indikator auch Gaps (deutsch: Handelslücken) und gibt daher ein aussagekräftigeres und genaueres Bild ab.
Der ATR Indikator wurde, wie der RSI Indikator, von Welles Wilder 1978 entwickelt und sollte aufgrund der großen Schwankungen auf den Termin- und Rohstoffmärkten bei Handelsentscheidungen unterstützen.
Trading-Grundlagen in 7 Tagen
Wie du vom ATR Indikator im Trading profitieren kannst
Mithilfe des ATR Indikators kann eine bessere Aussage darüber getroffen werden, wie und wie weit sich eine Aktie in Zukunft bewegen könnte. Außerdem wird der Wert des ATR Indikators häufig dazu benutzt, um ein Gewinnziel (englisch: Take Profit) und Stop Loss zu platzieren.
Der ATR erinnert an einen gleitenden Durchschnitt und wird in der Regel als Linie auf dem Chart dargestellt. Wie auch bei anderen Indikatoren möglich kann die Periodenlänge geändert werden. Standardmäßig wird eine Periodenlänge von 14 genutzt.
Der ATR Indikator wird in der Regel als Linie inklusive einer Skala auf dem Chart dargestellt
Da der ATR die durchschnittliche wahre Spanne einer Aktie angibt, kann man mit ihr einschätzen, wie viel sich die Aktie bewegen wird. Der Wert gibt somit gewisser Weise eine Art "Bewegungsraum" vor, der für Handelsentscheidungen genutzt werden kann.
Der ATR im Trading-Beispiel
Beträgt der Wert des ATR zum Beispiel 7 %, bedeutet dies, dass sich diese Aktie in dem Betrachtungszeitraum durchschnittlich um 7 % bewegt hat. Somit besteht eine gewisse Wahrscheinlichkeit, dass sie sich in der nächsten Trading-Session ebenfalls wieder in dieser Spanne bewegen wird.
Stellen wir dann fest, dass sich genau diese Aktie im Laufe des Tages bereits um 5 % bewegt hat, erscheint ein lukrativer Einstieg in diese Aktie nicht mehr sinnvoll. Denn es wäre nur noch "Platz" für eine 2%ige Bewegung. Die Aktie hat einfach schon den Großteil ihrer täglichen möglichen Bewegung gemacht. Ein Einstieg zu diesem Zeitpunkt würde zulasten eines schlechten Chance-Risiko-Verhältnisses (CRV) gehen.
Stellen wir stattdessen im Laufe des Tages fest, dass sich die gleiche Aktie erst um 1 % bewegt hat, erscheint ein Trade deutlich lukrativer und logischer. In diesem Fall hätte der Trade noch genügend Platz und genug potenzieller Energie. Das CRV wäre in diesem Beispiel ebenfalls deutlich besser.